Nummer zwei. Pünktlich 12 Stunden später, morgens ca. 08:00 Uhr. Es ist auch schön zu beobachten, wie sich die beiden beim Brüten abwechseln. Das ist Familie!! 

Aller guten Dinge sind drei. Die Uhrzeit konnte noch nicht genau ermittelt werden. Es ist recht schwierig einzusehen, da die beiden Eltern ihre Nachkommen hinter einem Grasbatzen versteckt haben. Aber beim Wenden waren kurzzeitig alle 3 Eier zu sehen.

Gegen 19:30 Uhr reckt das erste Küken seinen kleinen Kopf etwas über den leider immer größer werdenden Grasbatzen hinaus. Die Alten sorgen sich rührend um das Kleine.

Nummer Zwei ist zu sehen. Sorge macht uns, das am Nestrand offensichtlich ein Ei zur Seite gerollt wurde und nicht mehr bebrütet wird. Wir bleiben dran.
Die Alten haben nun ordentlich zu tun, einer verbleibt immer beim Nachwuchs und der Andere sorgt für Futter und Baumaterial. Richtig so, eine größer werdende Familie braucht auch eine stabile Unterkunft.

Alles ist gut, das 'abgeschobene' Ei ist offensichtlich nur die leere Hülle eines nicht mehr benötigten. Nun ist auch sicher, das alle drei Eier ausgebrütet worden sind, denn es ist ziemlich sicher auch mehrfach das dritte Köpchen zu sehen gewesen.
Bleibt zu hoffen, das die Eltern alle drei 'Neu-Booßener' durch bringen.

Die kräftigen Regengüsse der letzten Tage haben bisher noch keine negativen Auswirkungen auf unsere Storchenfamilie. Alle sind wohlauf und das Wasser fließt zügig aus dem Nest ab.
Allerdings haben die Eltern beim weiteren Ausbau des Nestes unseren Bewegunsmelder ausgetrickst, der die Videoaufzeichnungen steuert: Sie haben einen Ast mit vielen Blättern eingebaut und sobald etwas Wind weht, denkt der Sensor, es gibt Action und löst aus! Diese Schelme ...

Der Nachwuchs gedeiht prächtig und wird von beiden Altstörchen liebevoll umsorgt.

Was für eine Überraschung - da taucht doch plötzlich noch ein viertes Köpfchen auf! Ein Nachzügler also. Allerdings mischt siech hier bei uns Freude mit großer Sorge, ob der doch im Vergleich zu den anderen dreien noch recht zarte Zuwachs nicht auf der Strecke bleibt.

Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden: Der Nachzügler war den Eltern wohl doch zu schwach und sie haben entschieden, das er keine Chance zum Überleben haben wird! So grausam kann das Leben sein ...

Das Leben geht weiter. Und sogar nachts. Die Küken werden rund um die Uhr betreut und noch immer ist zu jedem Zeipunkt ein Elternteil bei ihnen.

Gelegentlich scheint auch das Wetter endlich zum Sommer zu neigen. Gute Gelegenheit, die kleinen Hälse in die Sonne zu strecken ;-)

"Man kann's ja schon mal probieren ..."

In der Nacht vom 20. auf den 21.06. setzte ein schweres Gewitter unseren gefiederten Freunden zu. Tapfer und mit stoischer Ruhe wurden die Kleinen beschützt. Hoffen wir, alle haben dieses 'Mistwetter' gut überstanden.

Noch arg zerzaust und pitschenass von der schrecklichen Nacht - aber wohlauf!

"Seht mal, wie wir gewachsen sind!"

Nun ist es Gewissheit: Alle drei Küken sind tot!
Das wechselhafte, nasse Wetter und vielleicht auch das schlechte Futterangebot in der Umgebung hat nicht nur in unserem Nest dem Nachwuchs keine Chance gelassen.
Was bleibt sind Trauer und große Bestürzung ...

Abflug der Altstörche