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- Geschrieben von Ronny Kühl
Frankfurt(Oder) OT Booßen, den 01.11.2011
Projekt Internetstorch Booßen
1.Einleitung
Auf unsrer Wiese gehet was, watet durch die Sümpfe,
es hat ein schwarzweiß Röcklein an, trägt auch rote Strümpfe;
fängt die Frösche, schnapp schnapp, schnapp,
klappert lustig, klapperdiklapp:
Wer kann das erraten?
Ihr denkt das ist der Klapperstorch, watet durch die Sümpfe,
er hat ein schwarzweiß Röcklein an, trägt auch rote Strümpfe,
fängt die Frösche, Schnapp, schnapp, schnapp,
klappert lustig, klapperdiklapp:
doch nein - es ist Frau Störchin !
Wer kennt nicht dieses alte Kinderlied ?
Seit je her hat der Klapperstorch in unserer Region eine besondere Bedeutung.
Ihm wird nachgesagt das er ein Glücksbringer ist.
Den Kindern wird gesagt, er bringt die Babys und den Jugendlichen gibt man den Rat, sich nicht ins Bein zwicken zu lassen.
Und wenn der Storch im neuen Jahr wieder klappert, bemerken die „Älteren", dass es wieder Frühling ist.
Der Klapperstorch, richtigerweise Weißstorch (lateinisch Ciconia ciconia) ist ein besonderes Kulturgut unserer Region, dem besondere Beachtung und Schutz gebührt.
2. Historie Storch Booßen
Mit dem Auslaufen der kontinuierlichen Produktion in der alten Brennerei Booßen,
im Jahre 1992, kam es des Öfteren vor, dass der damals über 30,00 m hohe Schornstein nicht mehr rauchte.
Dieses bemerkte ein Storch, der auf der Suche nach einem Nistplatz war.
Bei den Versuchen sich auf dem Schornstein nieder zu lassen, wurde er jedoch immer wieder durch den Betrieb des Schornsteins gestört.
Dieses Geschehen schaute er sich von dem ca 21,50 m hohen Getreideförderturm aus an.
Die Brennereimitarbeiter Axel Neuendorf, Jens Grafe und Stefan Lehmann beobachteten dieses und kamen auf die Idee dem Storch zu helfen.
Kurzerhand organisierten sie einige Bohlen und eine Europalette und beförderten sie auf den Förderturm, sowie es zur Zeit noch vorzufinden ist.
Der Storch honorierte diese Hilfe mit dem Weiterbau des Nestes, doch leider verpasste er in jenem Jahr die Zeit zum paaren.
Im nächsten Jahr kam er aber wieder nach Booßen und suchte sich eine Storchenfrau.
Im Jahr 199.. bemerkten einige Anwohner, dass der Storch von einigen Jugendlichen in seinem Brutgeschäft gestört wurde. Diese nutzten das mittlerweile herrenlose Gelände um über die Turmleiter auf den Storchenturm zu klettern und diesen zu beschießen.
Klaus Schönknecht von der freiwilligen Feuerwehr Booßen rückte an und kürzte die Turmleiter.
Von dieser Zeit an lebte der Storch jedes Jahr glücklich in Booßen
und zieht seit 1994 nachweislich Jungtiere auf.
3. unsere Aktivitäten zum Booßener Storch
Seit 2001 führte der „alte" Booßener Manfred Krappe Statistik über unseren Booßener Storch, wobei die Ankunfts- und Abflugszeiten, sowie die Anzahl der Jungstörche erfasst wurden.
10 Jahre lang informierte er Booßener und Gäste auf einer Infotafel an seinem Grundstückszaun über diese Daten.
Seit dem Jahr 2011 ist diese Aufgabe an den Verein Alte Brennerei e.V. übergegangen.
Von den Vereinsmitgliedern, unter Verantwortung von der Storchenbeauftragten Petra Kühl, wurde eine neue und größere Informationstafel angefertigt.
Diese wurde mit Genehmigung der Stadtwerke Frankfurt(Oder) an dem Trafohäuschen Bergstraße/ Ecke Schulstraße gut sichtbar angebracht.
Darauf wird neben Informationen zum Weißstorch, auch in Verbindung mit der NABU, die Statistik über den Booßener Storch weitergeführt.
Nach nun fast 20 Jahren Booßener Storch hat der alte Nestunterbau ausgedient und soll noch in diesem Jahr erneuert werden.
Dazu stellte uns der Grundstücksnachbar Olaf Sawall wetterresistente Terrassenbohlen zur Verfügung, die als Nestunterbau dienen sollen.
4. Projekt Internetstorch
Um die Nestvorgänge besser beobachten zu können und auch für Andere erlebbar zu machen ist vorgesehen ab der Storchensaison 2012 eine Nestbeobachtung zu installieren.
Dabei ist es das Arbeitsziel eine dem Stand der Technik entsprechende hohe Bildqualität zu erhalten.
Durch den Einsatz von moderner digitaler Bildtechnik ist eine Tag- wie Nachtbeobachtung möglich, ohne dass die Störche dabei gestört werden, auch eine Tonübertragung aus dem Nest ist integriert.
Diese Informationen sollen über die Vereinshomepage unter www.vab-boossen.de
Life im Internet abrufbar sein.
Darüber hinaus wird das Storchenjahr komplett auf digitalen Speicher aufgezeichnet, welches dann, zu Kurzfilmen erstellt, in der „Storchfreien" Zeit über die Homepage abgerufen werden kann.
Dabei werden Themen wie Nestbau, Schlüpfen der Junge oder Flugschule dargestellt.
Über Veröffentlichungen in anderen Medien soll dann auf unseren Internetstorch hingewiesen werden.
Neben den naturkundlichen Beobachtungen der Störche wird durch den Kontakt auf der Vereinshomepage auch eine Popularisierung unserer nächsten Projekte erhofft.
5. Fortführung Projekt Internetstorch
Nach der Inbetriebnahme der technischen Anlagen erfolgt eine Übertragung aller Nestereignisse live im Internet auf der Vereinshomepage. Auch werden sämtliche Ereignisse im Nest digital aufgezeichnet.
Im Nachgang werden wir dann kleine populärwissenschaftliche Filme fertigen, die während der „Storchfreien" Zeit an Stelle des Livestorches zu sehen sein werden.
Es ist beabsichtigt diese Beiträge für den Schulunterricht zur Verfügung zu stellen, um den Kindern regional bezogene, heimatkundliche, umweltgerechte und naturkundliche Informationen zu vermitteln.
Auf Grund der fehlenden schnellen Internetanbindung ist nur eine eingeschränkte Bildübertragung möglich.
6. Zeitplan
15.10.2011 – Abstimmung über technisches Konzept
25.10.2011 – Fertigstellung Projektunterlagen
30.11.2011 – Fertigstellung der benötigten Technikräume
30.11.2011 – Installation Elektro- – und Datenkabel
31.12.2011 – Einrichtung der Homepage mit Webcam – Fenster
31.12.2011 – Beantragung Elektroanschluss Alte Brennerei (Ziel Realisierung bis
28.02.2012)
28.02.2012 – Überarbeitung Homepage mit Beiträgen zur Webcam (z.B.Spendenliste)
17.03.2012 – Probebetrieb
30.03.2012 – Infotafel wird überarbeitet mit Informationen Webcam
31.03.2012 – Einblendung der Hauptsponsoren im Livebild
21.04.2012 – offizielle Inbetriebnahme beim Tag der offenen Tür
in der Alten Brennerei Booßen
7. Kostenplan
Siehe Anlage
8. Partner für Projekt Internetstorch
Da dieses Projekt auf ein hohes technisches Niveau abzielt, ist es notwendig neben den
engagierten Vereinsmitgliedern auch weitere Fachleute einzubeziehen.
Für die naturkundliche fachliche Beratung wird die Zusammenarbeit mit dem NABU
fortgesetzt.
Auf dem Gebiet Kameratechnik werden wir unterstützt durch die Firmen
Menge Sicherheitssysteme GmbH und Firma
EVS Elektronikanlagen Verkauf und Service GmbH (Gernot Natusch).
Die Hard- und Softwarebetreuung übernimmt die Firma Zicke-Soft Booßen
(Inhaber Michael Skrzypczak).
Elektroinstallationsseitig werden wir unterstützt durch die Firma Signalbau Fischer.